Nachdem jahrelang nicht klar war, wann die bekannte Windmühle von Neukirchen abgebrannt ist, konnte nun endlich Licht ins historische Dunkel gebracht werden. Ortsteilbürgermeister Eckhard Pecher ist es nach intensiver Recherche im Stadtarchiv gelungen, das Datum der Brandkatastrophe herauszufinden.

4. März 1922: Der Tag, an dem die Windmühle Feuer fing

„An einem Morgen des Jahres 1922 gegen 4 Uhr brannte die Mühle völlig ab. Ursache des Brandes war ein heiß gelaufenes Lager. Der schwerhörige Müller hatte dies nicht bemerkt.“ heißt es in „Die Mühlen der Wartburgstadt Eisenach“ von Karlheinz Büttner, erschienen 2023 im Verlag Rockstuhl.

Aus einer weiteren Quelle, der Eisenacher Zeitung vom 4. März 1922, geht außerdem das exakte Datum des verheerenden Feuers hervor:

„Neukirchen, 4. März. Unser Dorf ist um eine Sehenswürdigkeit ärmer geworden. Die alte, weithin sichtbare Windmühle ist heute früh niedergebrannt. Ob ein Wiederaufbau möglich sein wird, steht dahin. Mitverbrannt sind auch etwa 40 Zentner Getreide. Der Schaden ist groß.“

Windmühle noch heute präsent

Noch heute, mehr als 100 Jahre später, ist die Neukirchner Bockwindmühle ein fester Bestandteil der Identität unseres Ortes. So ziert sie beispielsweise die Wappen der Freiwilligen Feuerwehr Neukirchen und der Kirmesgesellschaft Neukirchen.

Das Haus, das später am Ort der Brandkatastrophe gebaut wurde, trägt den Spitznamen „Die Windmühle“ und erinnert durch ein aufwändiges Schindelbild an der Fassade an das historische Bauwerk und damit an einen Teil der Ortsgeschichte. Es steht wie alle benachbarten Häuser in der Straße Windmühlenweg.

Weiterhin ist die Bockwindmühle gut auf einem Pfeifenkopf mit Neukirchener Panorama zu erkennen. Der Pfeifenkopf ist Teil der Sammlung des Thüringer Museums im Eisenacher Stadtschloss. Entstanden ist er um 1850 in Ilmenau.

Auf dem Beitragsbild: Die Neukirchner Bockwindmühle mit Wohnhaus und Stall im Hintergrund. Im Vordergrund: Müller Adam Ortmann mit seiner Familie.